Die Orthopädie spielt in der modernen Pferdemedizin eine zentrale Rolle und stellt ein Hauptschwerpunkt unserer Klinik dar. Unsere Tierärzte /-innen mit orthopädischem Schwerpunkt arbeiten stets im engen Austausch zusammen und sind bestrebt innovative, hochwertige und fortschrittliche medizinische Techniken und Behandlungsmethoden anzuwenden.
Wir verfügen über eine große Expertise im Bereich der bildgebenden orthopädischen Diagnostik und können auf ein großes Repertoire an Fortbildungen (z.B. ISELP Kurse, CT, MRT) zurückgreifen. Regelmäßig teilen wir unsere Erfahrungen als Instruktoren bei diversen Fortbildungsveranstaltungen. Bei der Lahmheitsuntersuchung wird das Pferd sowohl im Stand als auch in der Bewegung auf hartem und/ oder weichem Boden untersucht. Mittels künstlicher Intelligenz (KI) kann eine zusätzliche Bewegungsanalyse durch Anwendung der SLEIP-App durchgeführt werden. Hierfür wird die Bewegung des Pferdes unter definierten Bedingungen aufgezeichnet und Asymmetrien im Bewegungsablauf dokumentiert. Beugeproben können einen latenten Schmerz verdeutlichen bzw. eine schmerzverursachende Region lokalisieren.
Diagnostische Anästhesien (örtliche Betäubung) werden als Leitungsanästhesien oder weiterführend als lokale Anästhesie von Gelenken, Sehnenscheiden oder Infiltrationen zur weiteren Lokalisierung der lahmheitsverursachenden Region angewandt. Im Anschluss sind meist bildgebende Verfahren notwendig, um festzustellen ob und in welchem Ausmaß krankhafte Veränderungen vorliegen. Dabei stehen zunächst Röntgen und Ultraschall im Vordergrund. Das Röntgenbild liefert wertvolle Informationen über knöcherne Strukturen. Bei der Ultraschalluntersuchung können Weichteilstrukturen wie Sehnen, Sehnenscheiden, Muskeln, Bänder sowie Knochenoberflächen dargestellt werden.
Bei fraglichen oder mit klassischen bildgebenden Verfahren nicht sichtbaren Befunden werden zur weiteren Detaildarstellung und Prognosefindungen auch die Computertomographie (CT) und die Kernspintomographie (MRT) eingesetzt. In diesem Zusammenhang kann in einigen Fällen auch ein chirurgischer Eingriff mittels Arthroskopie (Gelenkspieglung) zur weiteren Abklärung notwendig sein.
Für jedes Pferd wird nach Ermittlung der Lahmheitsursache eine individuelle Therapie zusammengestellt. Unsere Klinik bietet dafür moderne und erprobte Behandlungskonzepte an. Dazu gehören die Anwendungen von regenerativen Therapien, wie Stammzellen, PRP, ACP oder IRAP.
Rehabilitationsmaßnahmen wie Stoßwellentherapie oder Magnetfeldtherapie, aber auch Chiropraktik und Bewegungsprogramme stellen weitere Therapiemaßnahmen dar, In enger Zusammenarbeit mit dem Hufschmied begleiten wir therapeutische Anwendung von orthopädischen Spezialbeschlägen. In manchen Fällen muss die Lahmheitsursache auch chirurgisch angegangen werden, um für das Pferd ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Hierfür steht die orthopädische Chirurgie einen weiteren Schwerpunkt unserer Tätigkeit dar.