Hintergrundinformation

Die wiederkehrende innerer Erkrankung eines oder seltener beider Perdeaugen nannte man früher "Periodische Augenentzündung". Nach jahrzehntelangen Spekulation über deren Ursache, weiß man heute, dass die "Equine rezidivierende Uveitis" ( ERU ) die Folge einer bakteriellen Erkrankung (Leptospirose) ist.
Im so genannten Glaskörper (Nr. 9) verbinden sich körpereigene Abwehrstoffe (Antikörpern) mit Leptospiren (Antigenen) und verursachen die Entzündungserscheinungen.



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Eine korrekte Diagnose setzt die gründliche Untersuchung des/der Auge(n) voraus. Zunächst wird das Auge mit einer Lampe ausgeleuchtet, um z.B. den Pupillenreflex, die vordere Augenkammer (Nr. 3) und besonders die Iris (Nr. 8) zu untersuchen.

Bei an ERU erkrankten Pferden sind häufig Verklebungen zwischen der Iris (Nr. 8) und er Linse (Nr. 5) vorhanden. Anschließend wird bei weit geöffneter Pupille der hintere Teil des Auges mit Hilfe eines Augenspiegels untersucht, insbesondere Glaskörper (Nr. 9), Netzhaut (Nr. 10) und Sehnerveintritt (Nr. 11).
Hat sich der Verdacht einer ERU bestätigt, wird eine Ultraschalluntersuchung des Auges durchgeführt, um festzustellen, ob ggf. die Netzhaut (Nr. 10) beschädigt ist.
Wenn sich der Verdacht auf ERU weiter erhärtet und das Auge anatomisch noch in einem guten Zustand ist, wird das Pferd über 3 Tage auf einen kleinen chirurgischen Eingriff vorbereitet.

Die Operation

Zunächst wird Flüssigkeit aus der vorderen Augenkammer (Nr. 3) entnommen. Befinden sich in dem Kammerwasserpunktat Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Leptospiren raten wir zu einer operativen Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie), womit die Entzündungsursachen beseitigt wird.

Nach über 10-jährigen Erfahrungen mit diesem Eingriff, ist die Erfolgsquote sehr hoch und ein erneutes Auftreten von ERU am operierten Auge äußerst selten.

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