Arthroskopie von Carpal-, Fessel-, Huf-, Knie- oder Sprunggelenk und Arthroskopie proximal/distal - Gleichbeinchip)

Bei Ihrem Pferd ist eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) notwendig. Ihr Pferd muss deshalb stationär in der Klinik aufgenommen werden.

OP-Vorbereitung/Narkose

Am Abend vor der Operation darf Ihr Pferd nichts mehr fressen, um am nächsten Tag nüchtern in Narkose gelegt werden zu können. Das Pferd wird mit Beruhigungsmedikamenten vorbereitet und dann schonend mit einer Decke medikamentös abgelegt. Anschließend wird das Pferd mit dem Kran auf den OP-Tisch gelegt und intubiert, d.h. ein Tubus (Gummischlauch) wird in die Luftröhre eingebracht und es wird mit Sauerstoff und Isofluran beatmet.

 

Die Operation

Die Operation findet unter maximalen hygienischen und sterilen Bedingungen statt. Das Operationsfeld wird gründlich geschoren, desinfiziert und mit sterilen Tüchern großflächig abgedeckt. Nach der Vorbereitung des Operationsfeldes, wird das Gelenk zunächst entweder mit steriler physiologischer Kochsalzlösung oder mit einem Gas (CO²) aufgedehnt. Danach wird durch einen wenige Millimeter langen Schnitt zuerst die mit der Kamera verbundene Optik eingeführt, um das Gelenk zu inspizieren. Wenn die Ursache für die Schmerzen ermittelt wurde, wird durch einen zweiten, ebenso kleinen Schnitt - optisch kontolliert - das notwendige Instrument zur Therapie eingeführt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die Entfernung eines so genannten "Chip".
Nach erfolgreicher Operation werden die meist vorhandenen Knorpelschäden geglättet und das Gelenk mit reichlich Flüssigkeit gespült (Lavage), um noch vorhandene Entzündungsprodukte zu entfernen.
In der Regel werden dann sofort Röntgenaufnahmen angefertigt, um den Erfolg des Eingriffs zu kontrollieren und zu dokumentieren (Besonders interessante Fälle werden während der OP videodokumentiert). Anschließend werden die Wunden mit ein oder zwei Nähten wieder geschlossen und das Gelenk mit einem Schutzverband versehen.
Üblicherweise dauert eine Arthroskopie ein bis anderthalb Stunden. Auf dem Weg in eine speziell gepolsterte Aufwachbox wird das Pferd mit reinem Sauerstoff versorgt, ist innerhalb von 10 bis 20 Minuten wieder wach und steht auf. Nach etwa 30 Minuten sind die Standreflexe wieder vollständig da und Sie können zu Ihrem Pferd.

 

Nachsorge

Postoperativ wird das Pferd insgesamt fünf Tage mit Antibiotika versorgt, um einer Infektion vorzubeugen. Der erste Verbandwechsel und eine Röntgenkontrolle erfolgt nach drei bis fünf Tagen. Im Normalfall kann das Pferd nach fünf Tagen entlassen werden - eine dreiwöchige Boxenruhe ist aber dennoch nötig.
Während der ersten fünf Tage sollte täglich Fieber gemessen werden (Normaltemperatur bis 38,4 °C). Drei bis vier Wochen nach der Operation ist schließlich noch eine Gelenkinjektion mit Hyaluronsäure notwendig, um die Knorpel- bzw. Gelenkheilung zu beschleunigen. Nach dieser Injektion müssen noch einmal vier Ruhetage eingehalten werden.
Im Anschluss an die dreiwöchige Boxenruhe wird das Pferd täglich drei Wochen lang im Schritt, 20 bis 30 Minuten geführt. Die weitere Behandlung sowie die nach dem Klinikaufenthalt notwendigen Verbandwechsel und das folgende Bewegungsprogramm sollten mit dem Haustierarzt abgesprochen werden.
Normalerweise müssen Sie vom OP-Termin an mit einem Nutzungsausfall Ihres Pferdes von acht Wochen rechnen. Die Fütterung sollte der Leistung entsprechend reduziert werden: immer ausreichend Rauhfutter; während der Steh- und Schrittphase kein oder nur ganz wenig Kraftfutter sowie jeden zweiten Tag Mash zur Kolikprophylaxe. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, empfehlen wir die Zufütterung von knorpelaufbauenden Zusatzfuttermitteln (z.B. Glycosaminoglykane- Grüner Lippenmuschelextrakt o.ä.).

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